Ich bin Christine Plötz, lebe mit meiner Familie in Büchenbach / Kosbach / In der Reuth. Unsere Eltern fanden als Migranten in Erlangen eine neue Heimat: Meine Eltern mussten nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen, meine Schwiegereltern kamen nach der Revolution gegen das Shah-Regime aus dem Iran. Ich bin Lehrerin an einer Brennpunktschule im Schulsprengel mit dem höchsten Sozialindex Erlangens, in der migrationsbedingte Probleme (Spracherwerb, kulturelle Anpassung, Aufenthaltsstatus…) durch die wirtschaftliche Not der Familien verstärkt werden. Es gibt im Erlanger Westen sehr viele verschiedenen Lebenswirklichkeiten und ich bin in vielen Gruppen vernetzt, auch über politische Parteien hinweg. Als (zunächst skeptisch beobachtete) Neuankömmlinge war es für meine Eltern und Schwiegereltern wichtig, Kontakte zu allen gesellschaftlichen Gruppen zu knüpfen, aufgeschlossen gegenüber den Mitmenschen zu sein und Verantwortung zu übernehmen, wenn sie gebraucht wurden. Neben dem Bewusstsein, dass Wissen und Bildung das Einzige sind, das einem niemand wegnehmen kann, ist diese Lebenseinstellung sicherlich das Wichtigste, was mir meine Eltern und Schwiegereltern hinterlassen haben werden. Als Schülerin hat mich die Jugendarbeit der katholischen Apostelkirche geprägt. Deren Motto „Gerechtigkeit – Frieden – Bewahrung der Schöpfung“ ist heute so aktuell wie damals und der wichtigste Grund, warum ich bei den Grünen in Erlangen meine politische Heimat gefunden habe.